WASSERTANZEN / WATA
Die Poesie des WasserTanzens
Definition
WATA (WasserTanzen) ist eine Fortgeschrittenentechnik bei der die Empfangenden mit einer Nasenklemme ganz unter Wasser in die schwerelose Dreidimensionalität eintauchen. Dieser Schritt erfordert von den Praktizierenden neben einem Basisverständnis für Aquatische Körperarbeit auch ein intuitives Gespür für den Atemrhythmus der Empfänger, um diese beim Loslassen und Entspannen zu unterstützen.
WasserTanzen ist im Wesentlichen eine Technik, um im Wasser einen Zustand vollkommener Entspannung hervorzubringen. Während der Session wird der Empfangende zuerst an die Wasseroberfläche gebracht und abwechselnd bewegt, mobilisiert, gedehnt und massiert. Psychische Anspannungen, Blockaden emotionalen und psychologischen Ursprungs können sich aufweichen oder sogar vollständig verschwinden.
Die Berührung des Wassers, die Arbeit an der Atmung und der Fluss der tanzenden Bewegungen haben zutiefst beruhigende Wirkungen. Der Körper entspannt sich. Der Geist entspannt sich. Die Emotionen kommen zur Ruhe. Das energetische Feld dehnt sich aus. Im Verlauf der Behandlung wird die Atmung ganz natürlich für immer längere Zeitspannen angehalten, abhängig von den ganz eigenen, individuellen Möglichkeiten.
Eine energetische Körperarbeit
Die dreidimensionale Freiheit unter Wasser bietet schier unerschöpfliche Möglichkeiten an Bewegungen, Griffen und Mobilisationen. Die Über- und Unterwassersequenzen wechseln sich rhythmisch und personenbezogen ab. Die räumlichen Ganzkörperbewegungen können das kinästhetische Erinnerungsvermögen wachrufen. Beim WasserTanzen wird zusätzlich die Atmung angeregt, vertieft und in einen differenzierten Rhythmus geführt. Parallel mit der intensivierten Atmung und dem Atemstopp verbessert sich auch die Körperwahrnehmung. Der Klient kann unter Wasser in tiefste meditative Entspannungszustände eintauchen, die Verschiebungen des Raum-Zeit-Gefühls erleben, Regression erfahren, alte Verletzungen aufdecken, aber auch ungenutzte Ressourcen wahrnehmen. Diese Erfahrungen werden dann im persönlichen Gespräch aufgearbeitet. Eine einfühlsame Begleitung erlaubt es dem Empfänger, seine Gefühle in einem geschützten Rahmen zu entfalten und zu integrieren.
In diesem Sinne ist WATA eine Art Körperenergie-Methode, die Tanz, Fließen, Meditation und Therapie verbindet.
Zum Atemstop unter Wasser (Apnoe – Kumbhaka im Yoga)
Muskuläre Entspannung im warmen Wasser und der Atemstopp verlängern den Atemzyklus natürlicherweise in einer WATA Behandlung. Apnea unter Wasser gelingt viel leichter als an der Luft, da hier der Tauch- und Inspirationsreflex ins Spiel kommt. Dieser tritt bei der Benetzung des Gesichtes mit Wasser ein und verschließt beim Säugling automatisch den Nasen-/Rachenraum. Außerdem werden die wichtigsten
Stoffwechselprozesse im Körper herabgesetzt (Muskeltonus, Herz- und Atemfrequenz). Auch die bewusste kortikale Kontrolle (angstvolles Atemanhalten) verliert sich beim Loslassen und Hingeben an eine WasserTanzen Behandlung.
WasserTanzen oder WATA wurde 1987 von Aman Peter Schröter und Arjana Claudia Brunschwiler in der Schweiz entwickelt)
Dem Wasser aller Wasser gewidmet
WasserTanzen ist mir als eine zu erfüllende Mission „gegeben worden“. Es war niemals eine persönliche Entscheidung, eine neue Aquatische Therapieform zu entwickeln. Ich war noch nicht einmal Therapeutin und ich mochte es auch nicht besonders, im Wasser zu sein. Aber als ich das erste Mal von Aman Peter Schröter im warmen Wasser eines Thermalbades bewegt und getanzt wurde, war das WasserTanzen geboren. Es war 1987 und ich war eine junge, an Tanzen und Meditation interessierte Frau. Die Schönheit und Tiefe von beidem wurde auf natürliche und anmutige Weise im WasserTanzen verschmolzen. Ich liebte es so sehr!
Wie alle Schwangerschaften brauchte diese ihre Zeit zu reifen. Ich war fast 28 Jahre jung und unerfahren, als ich die Schweiz verließ auf der Suche nach der Bedeutung, dem Sinn des Lebens. Ich reiste für neun Monate nach Thailand und Indien. Ich hatte weder Geld noch eine Vorstellung, wohin ich gehen, oder was ich tun wollte, aber ich trug ein tiefes Verlangen in meinem Herzen und fühlte mich eingehüllt in die großartigen Mysterien, die mich in diesen zutiefst spirituellen Ländern umgaben. Ich übte mich in Meditation und Yoga, pilgerte von einem heiligen Ort zum nächsten und als ich ein Bad in der Quelle des Ganges auf dem Gangotri Gletscher nahm, versprach ich Gott und mir selbst, niemals wieder einer Tätigkeit nachzugehen, die nicht mit dem Verlangen meines Herzens schwingen würde.
Dann kam ich zurück in mein Heimatland.
Ich fühlte mich verloren in dieser Gesellschaft. Der Kulturschock war gewaltig, weitaus größer als bei meinem Aufbruch nach Asien. Weitere neun Monate vergingen, ehe ich von Harold Dull hörte, dem Erfinder von WATSU® (WasserShiatsu). Er lehrte in Deutschland in einer Sannyasin Gemeinschaft. Aman und ich fuhren dorthin, um zu erfahren, was das war, und diese sehr andere Form Aquatischer Körperarbeit faszinierte mich. Von da an entwickelten sich die Dinge sehr schnell.
Ich verspürte den Ruf, nach Harbin Hot Springs (Kalifornien) zu gehen, der Wiege des WATSU®. Ich studierte Massage, Shiatsu, Tantsu, Rebalancing, tiefe Bindegewebsmassage und natürlich WATSU®. Minakshi, eine der allerersten Assistentinnen und Lehrerinnen Harolds, wurde meine Seelenschwester und leidenschaftliche Lehrerin. Eines Nachts gab ich Minakshi heimlich eine WATA Session. Begeistert und angeregt von der Tiefe dieser Erfahrung bat sie mich, sie WATA zu lehren. Und so wurde sie meine erste wirkliche Schülerin! Aman und ich hatten WATA zuvor in der Schweiz weitergegeben. Aber diesmal war es anders. Minakshi glaubte fest an das große Geschenk, das WATA für die Welt sein würde.
Wir verbrachten Wochen um Wochen in den warmen Becken unter den dunkelblauen Nachthimmeln mit Milliarden von Sternen. Die Feigenbäume, voll mit Früchten, streckten ihre Äste über das Becken und wir wurden niemals müde, die Positionen, Bewegungen und Feinheiten des WATSU® und WATA aufeinander abzustimmen. Es war eine magische Zeit! Das Baby WasserTanzen wuchs und wurde bereit für neue Schüler.
Sehr aufregende Jahre folgten, in denen ich Jahr um Jahr WasserTanzen Ausbildungen in Harbin Hot Springs unterrichteten. Zur selben Zeit gründeten Aman Peter Schröter, Helen Schulz, Shanti Petschel und ich zwei Lehrinstitute für WATSU® und WATA in der Schweiz und in Deutschland. Die IAKAs* waren geboren! Die Trainings umfassten Körperarbeit im Wasser und an Land, in denen die Schüler tiefe Atemarbeit, Meditation, Kommunikationsformen und emotionale Prozessarbeit erkundeten. Die Kurse waren voll mit manchmal mehr als 20 Schülern und einem großen Team von Assistenten! WATSU® und WATA waren die beiden wegbereitenden Formen der Aquatischen Körperarbeit!
*IAKA steht für „Institut für Aquatische Körperarbeit“
DAS HERANWACHSEN VON WASSERTANZEN
Als junge Frau erlebte ich Harbin Hot Springs als das wunderschönste Paradies auf Erden! Was für ein wundervoller, aufregender, friedvoller und interessanter Ort, um dort Wochen und Monate zu verbringen, in heilenden Wassern aufzugehen, die herrlich sanftgrünen Hügel zu bestaunen, gesunde biologische Lebensmittel zu genießen, zu tanzen und sich gehen zu lassen, freitagnachts in der großen „Conference Hall“, die großartigen Körpertherapie-Angebote an Land und im Wasser zu nutzen und einfach mit der seelenvollen Energie des Platzes mitzuschwingen. Mir wurde erzählt, dass die Indianer die heißen Quellen seit Jahrhunderten genutzt hatten und ich fühlte ganz klar, dass dieses Ressort ein wahrhaftig die Seele nährender Ort war.
Harbin Hot Springs beherbergte Harold Dull’s Schule für Shiatsu und Körperarbeit im Wasser. WATSU® hatte seine Anfänge 1980, als Harold begann, dort Menschen im warmen Becken treiben zu lassen, während er die Dehnungen und Prinzipien des Zen Shiatsu anwandte. Ich war fasziniert von der Tatsache, dass bereits zu dieser Zeit diese Körperarbeit im warmen Wasser hunderten Schülern aus der ganzen Welt beigebracht wurde, um zertifizierte und professionelle „Bodyworker“ zu werden.
Ich werde niemals vergessen, als ich das erste Mal bei Tageslicht eine WATA Session in einem der Becken gab. Menschen versammelten sich rundum, fasziniert, angezogen und neugierig. Jemanden unter Wasser zu bringen, war zuvor noch nicht gesehen worden! Es war eine komplette Neuheit und jeder wollte es ausprobieren. Ich war noch eine junge Frau, nicht allzu selbstsicher und hätte niemals gedacht, dass irgendjemand möglicherweise daran interessiert sein könnte, mit mir WasserTanzen zu lernen. Aber das war genau das, was das Leben von mir erwartete.
Wenn ich zurückschaue, kann ich sehen, dass die Welt und die Menschen zu dieser Zeit bereit waren, warmes Wasser auf eine andere Art zu nutzen, um ihre Körper, Gefühle und Seelen zu heilen. Es fühlte sich an wie eine große Welle, ausgehend von Harbin Hot Springs, um sich von dort überall auf dem Blauen Planeten Erde auszubreiten. Das Leben hatte mich in diesen frühen Jahren zu diesem magischen Platz gebracht, so dass ich einige der erstaunlichsten Menschen treffen konnte, alle Geburtshelfer für das WasserTanzen.
Ich kann nur vermuten, warum diese neuen Formen der Körperarbeit im warmen Wasser in den frühen 80ern, 90ern und 2000ern so erfolgreich wurden. Es war eine völlig neue Annäherung an Körper- und Heilarbeit, da der Klient in einer nährenden, intimen Art vom Praktizierenden gehalten wurde. Harold sprach viel über den „Bonding Effekt“ von WATSU®. Der Klient wird gehalten, wie er seit seiner Kindheit nicht gehalten worden war. Eine natürliche Herz-zu-Herz Verbindung entsteht. Alte Wunden oder Traumata aus frühen Zeiten können so auf eine sehr einfache und liebevolle Weise geheilt werden. Ich würde gerne anmerken, dass dieser Bonding- und Heilungseffekt nicht nur für den Empfangenden, sondern auch für den Gebenden entsteht. Wie viele Male stieg ich aus einem Becken, nachdem ich eine WATSU® oder WATA Sitzung gegeben hatte und fühlte mich selbst geheilt, erfrischt und berührt in den tiefsten Winkeln meines Herzens.
WasserTanzen ist eine „freiere Form“ Aquatischer Körperarbeit, da der Bondingeffekt weniger stark auf einer physischen und Herzens Ebene geschieht. Empfangende sprechen oft über eine Vereinigung mit dem Wasser. Sie beschreiben, dass sie eins werden mit allem, was sie umgibt. Der physische Körper scheint sich auszudehnen und in pure Energie umzuwandeln. Einige Menschen bezeugen, dass ihr Energiefeld endlos wird und sie sich selbst erleben, wie sie im Universum oder im Mutterleib treiben. Die Tatsache, dass wir unseren Atem unter Wasser anhalten (Kumbhaka oder Apnoe/ Atemstillstand), bringt den Geist zu Ruhe und in Frieden. Wenn sich die unruhige Aktivität des Geistes beruhigt, dann können wir eine Ahnung davon erahnen, wer wir wirklich sind: zeit- und grenzenlos, vibrierende Energiesysteme, mitschwingend mit Allem Was Ist.
Über das Fließen
Das Leben bringt durchgängig so viele Veränderungen in unseren physischen und emotionalen Befindlichkeiten, dass wir manchmal kaum folgen können. Wir fühlen uns aufgewühlt und ängstlich, wir versuchen uns an das festzuklammern, woran wir gewöhnt sind. Wir haben wenig Vertrauen in das Auf und Ab des Lebens. Wir lassen uns von der Strömung der Gezeiten mitreißen und widerstreben gleichzeitig den Schrecken ihrer Ebbe & Flut. Nach einem schweren Schlag oder einer Krise lassen wir uns auf die neuen Bedingungen ein und arrangieren uns mit der aktuellen Situation. Wir sind uns sicher, dass diese neue Ebene nun für die Ewigkeit bestehen bleiben wird, bis sich unsere persönliche Welt wieder neu erfindet. Dieser natürliche Prozess ist endlos, in vielerlei Hinsicht unerbittlich und faszinierend. Und er ist auch anstrengend, weil wir tief im Inneren fürchten, dass die unbekannte Zukunft weniger gut sein wird als die Gegenwart. So leisten wir Widerstand und bestehen auf Beständigkeit und Dauer.
Einige von uns glauben an, bzw. leben aus dem spirituellen Standpunkt, dass die physische Materie der „niedrigste“, unwichtigste und unzuverlässigste Aspekt des Lebens ist, da er sich ständig verändert, „stirbt“ und transformiert. Aber wie flexibel und anpassungsfähig sind wir dann, wenn das Schicksal uns das wegnimmt, von dem wir einst dachten, dass es zu uns gehört? Kein Wunder, dass wir uns über Schmerzen in unseren Muskeln und Gelenken beklagen. Während wir mit dem Alter härter zu werden scheinen, spiegelt der Körper einfach nur unseren emotionalen und geistigen Seinszustand des Festhalten-Wollens.
Und dennoch, ist es nicht erschütternd beeindruckend, wie ungewiss und veränderlich die physische Welt in Wirklichkeit ist? Nichts, das stabil scheint, ist es. Alles fliesst in irgendeine andere Form, sogar Beton, selbst Stein. Unser menschlicher Körper besteht zu 70% aus Wasser. Das Gehirn und das Herz sind zu 73% aus Wasser zusammengesetzt, die Lungen zu 83%. Die Haut enthält 64% Wasser, Muskeln und Nieren enthalten 79%. Sogar die Knochen sind zu 31% aus Wasser gemacht. Tief in unseren Zellen erfahren wir tagtäglich den Fluss des Lebens. Wenn wir von der Prämisse ausgehen, dass der Aufbau des menschlichen Körpers auf einem evolutionären Prozess ozeanischen Ursprungs beruht, dann verstehen wir, warum unsere Tränen und unserer Schweiß Salzwasser enthalten. Selbst als Embryos entwickeln wir uns neun Monate im Fruchtwasser, treiben wie kleine Meereskreaturen in unserer privaten ozeanischen Umwelt. Bedeutet das nicht, dass wir alle in unseren Körpern ein inneres Meer tragen, das wir aktivieren und stimulieren können?
WasserTanzen ist als eine Bewegungs- und „Tanzkunst“ zu verstehen, die uns einlädt, unseren im Grunde genommen natürlichen und fließenden Seinszustand im physischen (Er-)Leben zu erfahren und zu reaktivieren. Der Atemstop (der den hyperaktiven Geist beruhigt) und die kontinuierliche und vollständige Verschmelzung mit dem warmen Wasser, unterstützen diesen tiefgehenden Heilprozess. In diesem Sinne werden die Körperzellen an ihren fließenden und in dauernder Veränderung begriffenen natürlichen Seinszustand erinnert.
Die Tatsache, dass wir im Wasser nahezu schwerelos sind, bietet eine zusätzliche Unterstützung, um physische und emotionale Anspannungen ebenso loszulassen wie festgefahrene emotionale und psychische Muster. Im WasserTanzen basieren viele Abläufe auf wellen- und schlangenähnlichen, spiraligen Bewegungen, welche die Beweglichkeit und den Energiefluss in der Wirbelsäule anregen, und damit das harmonische Schwingen der Chakren unterstützt. Menschen, die WasserTanzen empfangen, beschreiben Empfindungen der Ausdehnung und Präsenz über die Grenzen ihrer Haut hinaus. Einige würden es als ein Aufsteigen der Kundalini Energie bezeichnen oder als eine Zunahme von Prana, dem Treibstoff, der die feinstofflichen Körper aktiv hält. Andere nehmen intensive Farben wie Blau-, Violett-, Grün-, Rot- und Gelbtöne wahr. Wieder andere beschreiben tiefe Zustände der Meditation an einem stillen atemlosen Ort, wo keine Gedanken sind, nur Licht. In jedem Fall jedoch erfahren die Empfangenden in der Regel eine Zunahme ihrer Energie, der Freude und inneren Ruhe.
Wenn die Atmosphäre einer Sitzung von Bewusstheit, Sensibilität und Meisterschaft getragen wird, können der Empfangende und der Gebende beide auf eine Reise jenseits des gewöhnlichen Zeit-Raum-Kontinuums gehen. Dies entspricht einem veränderten Bewusstseinszustand und einer behutsamen Annäherung an ein fließenderes, freieres und somit kreativeres Leben.
Wie Neugeboren – Die Geschichte Einer Session
Sanft wiegen mich die Arme meines Partners. Seidenen Tüchern gleich berühren die warmen Wasser meine Haut, hüllen mich ein und geleiten mich langsam und behutsam in eine andere Welt. So gehalten, getragen und geführt, lasse ich allmählich los. Das Vertrauen wächst, ich gebe mich hin. Es ist eine Hingabe an das Fließen meines Körpers, an das weiche Wasser wie auch an die sichere und ruhige Führung meines Tänzers.
Ich befreie mich von meiner Kontrolle und finde mehr und mehr Ruhe im vertrauensvollen So-Sein. Die Last des Körpers schwindet dahin, ich werde leicht und unbeschwert wie eine Feder im Wind. Mein Kopf lässt los, und die Gedanken fließen frei, als ob sie Wolken am Himmel wären, die ungehindert ihres Weges ziehen. Mein Herz öffnet sich, damit Dunkles, Trauriges und Sorgenvolles vom Fließen und Strömen des Wassers reingewaschen wird. Das Wasser löst erstarrte Formen in mir auf und gibt sie dem Leben zurück.
Das Spiel senkt sich von der Wasseroberfläche in die Tiefe des Wassers. Weite Schleifen und schraubende Bewegungen; Drehen, Wenden; Biegen, Strecken; tiefes Hinabtauchen und Kugeln um die eigene Achse – all das lässt mich vergessen, was Zeit und Raum bedeuten. Keine Geräusche mehr, nur ab und zu Töne aus der Brust meines Tänzers – ein Summen, ein Vibrieren, manchmal ein Rauschen des mich umströmenden Wassers.
Ich werde weicher und beweglicher, spüre, wie Verspannungen sich lösen, wie mein Atem ganz von selbst tiefer und ruhiger wird. Manchmal vergesse ich sogar zu atmen, so sehr bin ich jetzt in einer anderen Welt – als tanzender Vogel im Wind, als spielender Delfin im Meer, als ruhendes Kind im Mutterleib…
Und dann in der abschließenden Stille des Gehaltenwerdens, komme ich wieder zu mir. Ich fühle mich ein wenig scheu, verletzlich und ein bisschen wie neugeboren. Alles ist anders als zuvor. Und noch lange danach, Tage, Wochen gar, ist dieses neue Gefühl der sanften Stärke in mir.
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Jede WATA Session folgt ihrem eigenen Rhythmus, ihrem eigenen Fluss. Was ich oben beschreibe, wird so oder ähnlich nach einer Session erzählt und zum Ausdruck gebracht. Selbstverständlich sind da manchmal Tränen, schmerzliche Empfindungen, Ängste und andere Gefühle, die an die Oberfläche kommen wollen. All das ist Teil des Erlebens von Heilung und Befreiung von alten Wunden und Schmerzen, die jeder einzelne in seinem inneren Sein trägt.
Wenn WATA mit Bewusstheit und Einfühlungsvermögen praktiziert wird, bietet es eine großartige Gelegenheit, wahre Hingabe zu erfahren, ohne sich in Passivität oder kontrollierte Aktivität zu begeben. Der Gebende wie der Empfangende können so gemeinsam ein „Loslassen“ im unmittelbaren Moment zelebrieren mit dem, was ist.
Eine Liste aller Angebote finden Sie unter den aktuellen Daten
WaterDance 1
4. bis 20. März 2023
Shambalah (Belgien)
WATA Integrations-Wochenende
31. März bis 2 April 2023
Shambalah (Belgien)